Der Eichelhähertisch

Der Eichelhäher ist ein echter Waldarbeiter und spielt eine entscheidende Rolle bei der Naturverjüngung insbesondere von Eichenwäldern.
Im Herbst sammelt der Eichelhäher fleißig Eicheln und vergräbt sie als Wintervorrat an vielen verschiedenen Orten. Nicht alle Verstecke findet er wieder. Die vergessenen Eicheln keimen im Frühjahr und entwickeln sich zu neuen Bäumen. Durch dieses Verhalten trägt der Eichelhäher zur Verbreitung von Eichen bei und ermöglicht so die natürliche Wiederbewaldung auch an Orten, an denen keine alten Eichen mehr stehen.
Um die Arbeit des Eichelhähers bei der Naturverjüngung zu unterstützen, wurden sogenannte Eichelhähertische entwickelt. Diese Tische sind einfache Schalen, die mit Eicheln gefüllt werden. So wird der Eichelhäher angelockt und kann seine Vorräte effizienter anlegen.
Gerade die Neuanpflanzung von Eichen fördert die Artenvielfalt im Wald, da viele Tiere und Pflanzen auf Eichen angewiesen sind. Von allen heimischen Baumarten leben in und an der Eiche die meisten Insektenarten. Sie hat wie kaum eine andere Baumart in den mitteleuropäischen Wäldern eine Vielzahl von pilzlichen Begleitern, die vom Keimling bis zum Baumstumpf zu beobachten sind. Allein von den beiden Ordnungen der Großschmetterlinge und der Käfer sind schon sehr viele Arten an Eichen nachgewiesen. Bekannt sind 179 Großschmetterlingsarten, über 500 holzbesiedelnde Käfer und etwa 500 weitere pflanzenfressende, von Pilzen lebende und räuberische Arten.
Allerdings sind für die forstwirtschaftliche Förderung der Eichenwälder in der Regel ökonomische Gründe maßgeblich. Das Eichenholz ist sehr wertvoll und vielfältig nutzbar.
Der Eichelhäher ist aus der Familie der Rabenvögel und unter ihnen mit Abstand der farbenprächtigste. Vielleicht ist er hier im Wald zu entdecken. Den Ruf des Eichelhähers kann man nicht überhören. Mit seinem rätschenden „krschäääh“-Ruf warnt er alle Waldbewohner vor eventuellen Feinden.
